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IHK befragt Unternehmen: Klima- und Umweltschutz auch in Zeiten von Corona wichtig!

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IHK befragt Unternehmen:

Klima- und Umweltschutz auch in Zeiten von Corona wichtig

Für die Unternehmen in Lippe sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit auch in der Corona-Krise wichtige Themen. Das zeigt eine Online-Umfrage der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) zum Thema. „Die deutliche Mehrheit der Unternehmen spricht sich dagegen aus, Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz wegen der Krise zurückzustellen“, so Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. Die Unternehmen forderten aber geringere Energiekosten. Die IHK Lippe wollte von den Unternehmen insbesondere erfahren, wie sie im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu aktuellen politischen Zielen und Vorhaben im Klima- und Umweltschutz stehen.
Über zwei Drittel der Unternehmen in Lippe - quer durch alle Branchen und Größen - finden, dass die Strompreise zu hoch sind. Sie fordern eine Senkung der Strompreise. Bei den Industrieunternehmen sind es sogar über drei Viertel. Auch vor diesem Hintergrund begrüßt Carl, dass die Umlage für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) im nächsten und übernächsten Jahr durch einen Zuschuss aus dem Bundeshaushalt gedeckelt werden soll. Ansonsten hätte die EEG-Umlage im Jahr 2021 auf bis zu 9 Cent pro Kilowattstunde ansteigen können.
Ab 2021 sollen fossile Brenn- und Kraftstoffe entsprechend ihrem CO2-Ausstoß bei der Verbrennung durch einen festgesetzten CO2-Preis verteuert werden. Die Einnahmen sollen – zumindest teilweise - in die Absenkung der EEG-Umlage fließen. Im Zuge der Corona-Krise wird nun eine Verschiebung ins Jahr 2022 diskutiert. Die Stimmungslage bei den lippischen Unternehmen dazu ist uneinheitlich: Branchenübergreifend spricht sich die knappe Mehrheit der Unternehmen gegen, aber die meisten Industrieunternehmen für eine Verschiebung aus.
Anders sieht das bei der prinzipiellen politischen Ausrichtung aus. Während die Politik darüber streitet, wie „grün“ die enormen Konjunkturprogramme auf EU- und Bundesebene sein sollen, sind sich die Unternehmen in Lippe weitgehend einig - und zwar unabhängig von der Branche und Größe. Etwa 70 Prozent der lippischen Unternehmen fordern, dass die staatlichen Investitionsprogramme zur Bewältigung der Krise "grün" sein müssen. „Das investierte Geld soll“, so folgert Carl, „einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und damit zur Zukunftssicherung leisten.
Eine andere, politisch brisante Baustelle ist der Klimaschutz auf EU-Ebene. Um den Klimawandel zu begrenzen, setzt die EU-Kommission darauf, die Klimaziele der EU für das Jahr 2030 zu erhöhen. Die CO2-Emissionen sollen um 55 Prozent gegenüber dem Ausstoß von 1990 gesenkt werden. Die Bundeskanzlerin ist auch dafür. 57 Prozent der Unternehmen und 56 Prozent der Industrieunternehmen in Lippe stehen hinter ihr, gut 30 Prozent sprechen sich gegen eine Erhöhung aus.
Im eigenen Betrieb lassen die meisten Unternehmen bei ihren Anstrengungen rund um den Klima- und Umweltschutz nicht nach. Über 70 Prozent der Unternehmen verfolgen geplante Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz weiter, nur 23 Prozent stellen Maßnahmen wegen der Krise zurück (Abbildung).
Die IHK Lippe hatte im Mai knapp 3.000 Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen angeschrieben. 196 Unternehmen haben sich an der Online-Umfrage „Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Auch ein Thema für Ihr Unternehmen?“ beteiligt. Knapp die Hälfte der Antworten kommt aus dem Sektor Dienstleistung und knapp ein Viertel aus der Industrie.
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