25.05.2020

IHK Lippe vergleicht Netzentgelte für Gas - Oerlinghausen am günstigsten

IHK Lippe vergleicht Netzentgelte für Gas

Oerlinghausen am günstigsten


Der Preis für die Nutzung des Gasnetzes fällt auch im Jahr 2020 in Lippe sehr unterschiedlich aus. Für Unternehmen in Lippe sind die Netzentgelte in Oerlinghausen am günstigsten. Ein Musterhaushalt kommt in Lemgo am besten davon. Das ist das Ergebnis des aktuellen Gasnetzentgeltvergleichs der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) für Lippe und Umgebung. Dazu hat die IHK Lippe die Netzentgelte für sechs verschiedene Abnahmefälle in Unternehmen sowie für einen Musterhaushalt berechnet. Die Entgelte sind auf den Internetseiten der Netzbetreiber veröffentlicht. Mess- und Abrechnungskosten wurden dabei nicht berücksichtigt.
„Zwölf der 15 Netzbetreiber in OWL haben ihre Netzentgelte in 2020 erhöht“, berichtet Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. Im Schnitt zahlten nicht leistungsgemessene Gaskunden 5,1 Prozent und leistungsgemessene Gaskunden 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr, stellt Carl fest. Diese Zahlen spiegelten aber nicht die teilweise extremen Veränderungen der Entgelte wider, so Carl. Das Spektrum reiche von minus 39 bis plus 21 Prozent.
Die meisten kleineren Unternehmen zählen zu den „nicht leistungsgemessenen Kunden“, für die die IHK drei Fallkonstellationen durchgerechnet hat. Das Ergebnis: In Lippe am günstigsten sind die Stadtwerke Oerlinghausen. 1,07 Cent kostet hier der Transport pro Kilowattstunde (kWh) Gas (+6,7 Prozent gegenüber 2019). 43 Cent bzw. 40 Prozent mehr zahlen Kunden beim teuersten lippischen Netzbetreiber. In der direkten Umgebung ist Gütersloh mit nur 0,27 Cent/kWh (+21 Prozent gegenüber 2019) mit Abstand der preiswerteste Netzbetreiber.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den größeren „leistungsgemessenen“ Unternehmen: Wieder ist Oerlinghausen in Lippe Spitze (0,63 Cent/kWh; +0,1 Prozent gegenüber 2019). Der teuerste lippische Netzbetreiber liegt mit 1,04 Cent/kWh gut 65 Prozent darüber. In der Umgebung stechen wiederum Gütersloh (0,40 Cent/kWh; +6,5 Prozent gegenüber 2019) sowie als lippischer Sonderfall das Hochdrucknetz in Lemgo (0,22 Cent/kWh; +10,2 Prozent gegenüber 2019) positiv heraus.
„Auch bei Privathaushalten schlagen die Netzentgelte zu Buche“, betont Carl. „Ein Lemgoer Durchschnittshaushalt muss bei einem Verbrauch von 12.000 kWh pro Jahr 177 Euro und damit in Lippe am wenigsten zahlen. Die gleiche Leistung kostet im teuersten Netzgebiet Ostwestfalens 46 Euro mehr“, erläutert Carl. Für die Messung kämen dann je nach Netzbetreiber noch einmal zwischen neun und 23 Euro hinzu.
Die Netznutzungsentgelte werden von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt, sondern müssen von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Sie enthalten auch die Kosten des vorgelagerten Netzes. Bei leistungsgemessenen Kunden wird kontinuierlich die Leistungsaufnahme gemessen und jeweils über eine Stunde gemittelt. Die maximale Leistungsaufnahme ist dann neben dem Verbrauch ein wichtiger Bestandteil der Preisbildung. Bei nicht leistungsgemessenen Kunden wird ein Standardlastprofil zu Grunde gelegt.
Tabelle und Grafiken unter www.detmold.ihk.de (Nr. 4430848)