Mit IHK-Rechner Gebühren vergleichen: Mehr Transparenz bei den Kosten für Wasser und Abwasser

Die IHK Lippe hat zur Veranschaulichung die Kosten für drei unterschiedliche, fiktive Unternehmen berechnet (siehe Tabelle). Das Ergebnis: „In Leopoldshöhe müssen diese Unternehmen bis zu 85 Prozent mehr zahlen als in Schlangen“, beklagt Matthias Carl die extremen Gebührenunterschiede. Das gleiche gelte für Privathaushalte: Sie müssten in Dörentrup und Extertal etwa 70 Prozent mehr für die Gebühren aufwenden als in Schlangen. „Das macht im berechneten Beispielhaushalt über 400 Euro pro Jahr aus“, berichtet Carl.

Im Schnitt aller lippischen Kommunen sind die Gebühren 2019 wieder leicht gestiegen. Neun Kommunen haben die Preise erhöht, am stärksten Augustdorf, Dörentrup und Barntrup Je nach Verbrauch und versiegelter Fläche zahlen Bürger und Unternehmen hier zwischen fünf und zehn Prozent mehr als 2018. Gebührensenkungen gab es vor allem im Extertal, in Schieder-Schwalenberg und in Bad Salzuflen.

Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels fordert die IHK die Kommunen auf, die Wasserver- und -entsorgung so effizient wie möglich zu gestalten. Auch sollten durch Abwassergebühren keine Haushaltslöcher gestopft werden. Vielmehr könnten die Kommunen den eigenen Wirtschaftsstandort durch wirtschaftsverträgliche Gebühren stärken, empfiehlt die IHK Lippe. Denn hohe Gebühren seien für Unternehmen ein wesentlicher Standortnachteil. Das habe auch die letzte Standortumfrage der IHK Lippe gezeigt.